Chlorine

Schon einmal haben thewhaleman und Lizard als Duo bei einem Mapcore Mapping Contest gut abgeschnitten. Ihre Map Abbey landete später auch vorübergehend im Competitive Matchmaking. Das neue Werk Chlorine wiederholte diese Erfolgsgeschichte und könnte als eine Art “neues Aztec” bezeichnet werden.

Wo Wasser fehlt, kann anderes glänzen

Chlorine spielt in einem verlassenen Wasserpark, der im Aztekenstil gehalten ist. Eine interessante Mischung, die quasi perfekt umgesetzt wurde.

Die Map wirkt genau so, wie man sich einen heruntergekommenen Wasserpark in einem abenteuerlichen Stil vorstellt. Viele Bereiche, wie die Wasserbecken, die Rutschen oder der Lazy River könnten direkt aus einem realen Vorbild stammen.

de_chlorine cs go

Als Kontrast dazu gibt es aber auch Bereiche, die Besucher eines Wasserparks normalerweise nicht zu sehen bekommen und an die man deshalb beim Thema Wasserpark nicht sofort denkt. Dazu gehören Räume, in denen sich die Technik befindet oder in denen verschiedene Gegenstände gelagert werden – z.B. kaputte Getränkeautomaten.

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Die Farbgebung wurde mit Bedacht angegangen. Logischerweise dominiert Grau als Hauptfarbe, weil sich der Wasserpark schließlich um aztekische Bauwerke dreht. Dazu kommt ein helles Braun, das beispielsweise bei den Look der Bodentexturen bestimmt. Durch die Vegetation ist auch Grün in vielen Bereichen der Map vertreten. Und dann gibt es da noch diese Textur mit dem roten X-Muster. Wer genau hinschaut könnte sich daran stören, dass diese rote Textur über die Map verteilt zu oft vorkommt. Doch insgesamt ist der farbliche Stil von Chlorine kohärent.

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Neben den zusammenpassenden Farben sind es aber vor allem die Architektur und die Details, die ein ausgezeichnetes Bild ergeben. Die aztekischen Bauwerke wirken glaubhaft nachgebaut, aber gleichzeitig gibt es auch überzogene und teilweise verrückte Ecken. So muss ein Themenwasserpark sein!

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Beispielsweise ist der Weg zu B ziemlich cool, weil die Spieler in das Maul einer riesigen Schlangenskulptur laufen. Auch der Bombenplatz selbst kann mit seiner kreativ gestalteten Decke überzeugen. Diese stellt einen mit Sternen durchzogenen Nachthimmel dar, wie bei einem Dark Ride in einem Vergnügungspark.

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Wo wir schon bei Bombenplatz B sind: Dieser ist ein gutes Beispiel für die Liebe zum Detail auf dieser Map. Die Augen der Figur auf der Säule in der Mitte des Bombenplatzes fangen an rot zu blinken, sobald die Bombe gelegt wurde. Und wenn die Bombe explodiert, dann fallen von der Spitze des Tempelgebäudes große Steinbrocken herunter.

Das neue Aztec?

Ende 2017 wurde Aztec aus dem Spiel entfernt und ist bisher nicht zurückgekehrt. Chlorine hat sich den grafischen Stil des Klassikers einverleibt und auf ein viel höheres Niveau gebracht. Das ist dem enormen Anteil an eigenen Texturen und Models zu verdanken. Visuell ist Chlorine auf jeden Fall eine Hommage an Aztec.

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Über die Map verteilt gibt es auch diverse Anspielungen auf den Klassiker. Wer sich am T-Spawn umdreht, erspäht den Nachbau eines bekannten Map-Areals. Außerdem gibt es in der Mitte einen nicht betretbaren Bereich, der sehr an die Galerie auf Aztec erinnert.

Tauch ein ins Vergnügen

Spielerisch geht Chlorine aber ganz eigene Wege. Wie sich die Map spielt, stand für die beiden Autoren offenbar im Vordergrund. Es sieht nicht so aus, als hätten sie der Optik wegen irgendwo Abstriche beim Gameplay gemacht.

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Jeder wichtige Bereich ist darauf ausgelegt, dass er sich interessant spielt. Fast überall können spannende Feuergefechte stattfinden. Es gibt kaum Areale, die primär als Laufweg dienen. Die Schlange, die zum Bombenplatz B führt, wäre eines der wenigen Beispiele dafür.

Vor allem die vielen kleinen Höhenunterschiede in der Mitte und auf Bombenplatz A tragen ihren Teil dazu bei, dass die Spieler interessante Aiming-Duelle austragen können. Bombenplatz B hat dagegen einen ebenfalls erwähnenswerten Seitengang, der als Eingang zum Spot und taktisch wertvolle Position dient.

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Die Bombenplätze wurden unterschiedlich gestaltet. Bombenplatz A liegt im Freien und bietet viel Deckung. Verteidiger können von jeder der üblichen Positionen nur jeweils einen Zugang decken. Das erfordert gute Kooperation. Bombenplatz B liegt innen und spielt sich geradliniger. Hier gibt es dafür auf beiden Seiten löcher in den Wänden, durch die Granaten geworfen werden können.

Durch die ausgefeilten Areale ist das Layout von Chlorine aber auch ein Stück weit komplex. Es gibt einfach sehr viele Ecken, in denen Gegner lauern können. Das könnte dem ein oder anderen Spieler zunächst sauer aufstoßen. Es erfordert eben etwas Engagement, sich auf dieser Map einzuspielen.

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Fazit zu de_chlorine

Genau wie Abbey hat Chlorine den zweiten Platz bei einem Mapping-Wettbewerb von Mapcore belegt. Abbey war schon gut, aber Chlorine ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Die Themenmischung aus Aztec und Wasserpark geht perfekt auf.

Lizard und thewhaleman haben sich richtig ins Zeug gelegt und eine optisch sowie spielerisch fantastische Map gebaut.

Download: de_chlorine im Steam Workshop