Vor einigen Monaten wurde der sogenannte “Coaching Bug” in CS:GO öffentlich bekannt. Valve hat aufgrund des damals noch nicht bekannten Ausmaßes mit Strafen gegen einzelne Personen gewartet. Doch jetzt hat das Entwicklerstudio Strafen für den Missbrauch dieses Fehlers verhängt. Der Bug konnte Coaches einen unfairen Vorteil einbringen, weil diese dadurch Positionen und Laufwege der Gegner sehen konnten. Als Konsequenz wurden auch die Regeln bezüglich Coaches verschärft. Gleichzeitig hat Valve weitere Details zu den dieses Jahr stattfindenden Qualifikationsturnieren für das Major im November angekündigt.
Qualifikation für das nächste Major
Vor zwei Wochen wurde offiziell angekündigt, dass für den November ein CS:GO Major Championship mit $2 Millionen Preisgeld geplant ist. Dieses soll von der PGL in Stockholm veranstaltet werden. Über das Jahr hinweg werden online (und später auch offline) diverse Qualifikationsturneire ausgetragen – die Regional Major Ranking (RMR) Events.
Mit dieser neuen Herangehensweise soll sichergestellt werden, dass auch wirklich die aktuell besten Teams am CS:GO Major teilnehmen. In den zwei Jahren, die bis dahin seit dem letzten Major vergangen sein werden, kann sich schließlich viel verändert haben.
Die Teams, die letztes Jahr fleißig Punkte in diesem neuen System sammelten, dürfen sich immerhin darüber freuen Teil der heute veröffentlichten 2020 RMR Sticker Capsules zu sein und dadurch Einnahmen zu generieren. Die Punkte werden für dieses Jahr nämlich zurückgesetzt. Aber je nach erreichtem Status (“Legends”, “Challengers” oder “Contenders”) erhalten die Teams zum Start 600, 300 beziehungsweise 100 Punkte.
Jedes Team darf einen Ersatzspieler festlegen, der natürlich nicht gleichzeitig Teil eines anderen Teams sein darf. Zwar muss ein Team trotzdem die etablierte Strafe von 20% der Punkte hinnehmen, wenn es einen Spieler auswechselt, doch es gibt keine erneute Strafe, wenn der Spieler wieder ins aktive Roster zurückkehrt.
Während der Online Matches dürfen sich keine weiteren Personen im selben Raum der Spieler oder auf dem Server befinden. Das gilt auch für Coaches, was uns zum nächsten Punkt bringt.
Harte Strafen für mehrere CS:GO Coaches
Im September gab es ein offizielles Statement von Valve, nachdem der “Coaching Bug” öffentlich bekannt wurde. Damals wurden Teams, die in RMR-Turnieren von diesem Bug profitierten, nachträglich disqualifiziert und ihre Punkte wurden zurückgesetzt. Mit Maßnahmen gegen einzelne Coaches wollte Valve noch abwarten, bis das gesamte Ausmaß des Skandals klar ist.
In der Zwischenzeit hat die Esports Integrity Commission (ESIC) durch aufwendige Investigation bereits viele der Fälle offengelegt. Die Ergebnisse hat Valve nun in Strafen umgewandelt. Coaches, die den Bug ausgenutzt haben, werden zumindest für eine bestimmte Anzahl zukünftiger CS:GO Majors gesperrt. Die Härte der Strafe hängt von der Beurteilung durch die ESIC ab. Die Organisation vergab Minuspunkte, abhängig von der Häufigkeit und der Dauer des Bug-Missbrauchs.
Valve hat diese Minuspunkte folgendermaßen in Bans umgewandelt:
- 2 Minuspunkte bedeuten eine Sperre für 1 Major.
- 3 Minuspunkte bedeuten eine Sperre für 2 Majors.
- 4 Minuspunkte bedeuten eine Sperre für 3 Majors.
- 5 Minuspunkte bedeuten eine Sperre für 5 Majors.
- 6 oder mehr Minuspunkte bedeuten eine dauerhafte Sperre für Majors.
Einem Tweet von Jarek “DeKay” Lewis zu Folge sind damit acht Coaches für immer von der Teilnahme an CS:GO Majors ausgeschlossen.
Valve war noch nie ein großer Fan von Coaches, da diese Spielern einige Aufgaben abnehmen. Natürlich hat der Skandal dazu geführt, dass die Regeln für Coaches neu überdacht wurden. Wie bereits weiter oben beschrieben dürfen bei den RMR-Turnieren, die vorerst online stattfinden, fortan weder Coaches noch andere Personen im selben Raum wie die Spieler sein oder sich auf dem Server befinden. Sie dürfen auch nicht auf andere Art und Weise mit den Spielern kommunizieren.
Wie es bei den für später geplanten Offline-Qualifikationsturnieren und beim Major selbst aussieht steht in diesem Blog Post nicht geschrieben. Wahrscheinlich sind dort Coaches wieder erlaubt, da sie vor Ort überwacht werden können.
Quelle: counter-strike.net