CS:GO hat ein Problem mit Glücksspiel

Waffen-Skins sind seit ihrer Einführung im Jahr 2013 ein wesentlicher Bestandteil von CS:GO. Um die virtuellen Gegenstände hat sich ein riesiger Markt entwickelt. Seltene Skins und Sticker sind teilweise sogar mehrere tausend Euro wert. Doch umso größer die Begeisterung für Skins wurde, desto präsenter wurden die Schattenseiten. Illegales Glücksspiel ist quasi überall und stürzt zum Teil auch Minderjährige ins Verderben.

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Normal, illegal, scheißegal?

Wer das Spiel und die Szene in den letzten Jahren zumindest ein Stück weit verfolgt hat, wird die Verbindung von CS:GO und Glücksspiel sicherlich nicht als neu erachten. Ist sie auch nicht. Tatsächlich ist das Thema viel zu präsent, wenn man sich mal die Werbung auf den Trikots mancher Profi-Spieler ansieht oder auf das Sponsoring in den Videos großer Content Creator achtet. Das Problem dabei: Es fließt viel Geld, aber mit der Legalität nimmt man es nicht so genau.

YouTuber Houngoungagne hatte es satt und deshalb den Entschluss gefasst, seine Reichweite zu nutzen, um auf dieses große und zu wenig thematisierte Problem aufmerksam zu machen. Über Monate hinweg hat er Recherche betrieben, Interviews geführt und alle gesammelten Informationen aufbereitet, um sie letztendlich in Form eines zweiteiligen Videoreports zu veröffentlichen.

Vor nicht allzu langer Zeit gab er öffentlich bekannt, auch selbst Sponsoring-Angebote von Glücksspielseiten in Betracht zu ziehen. Laut eigener Aussage betrug das höchste Angebot unglaubliche 120.000€ pro Monat für ein paar Erwähnungen in seinen Videos. Doch als er den verschiedenen Anbietern, die sich bei ihm gemeldet hatten, mit Rückfragen auf den Zahn fühlte, wurde eins schnell klar: Hier geht vieles nicht mit rechten Dingen zu.

So gut wie alle dieser CS:GO-Online-Casinos sind schlichtweg illegal. Sie bräuchten offizielle Lizenzen in allen Ländern, aus denen ihre Kunden kommen, die sie einfach nicht haben. Dazu kommt, dass sie Vorgaben, die richtige (Online-)Casinos umsetzen müssen und die dem Schutz der Kunden dienen, nicht umsetzen oder teilweise auch gar nicht kennen. Und zu guter Letzt kann man sich auf den entsprechenden Seiten einfach mit seinem Steam Account einloggen und losspielen – ohne Altersüberprüfung oder weiteren Maßnahmen zur Identitätsprüfung.

Wer trägt die Verantwortung?

Dieses omnipräsente, unregulierte Glücksspiel kann für einzelne Individuen drastische Folgen haben. In seinen Videos lässt Houngougnagne nicht nur Experten zu Wort kommen. Er hat auch Interviews mit regulären Spielern geführt, die selbst als Minderjährige in die Glücksspielfalle geraten sind und tausende Euro auf dubiosen Seiten verzockt oder in das Öffnen von Kisten investiert haben.

Valve selbst darf man bei diesem Thema natürlich auch nicht außen vor lassen. Schließlich hat CS:GO mit seinen Waffenkisten eine Glücksspielmechanik, wie sie im Buche steht. Es gibt einen Einsatz, der Zufall entscheidet und auch der Punkt, dass reale Gewinne eingefahren werden können, ist im Prinzip erfüllt. Schließlich ist es nicht schwierig über bereits angesprochene Drittanbieterseiten seine Skins zu echtem Geld zu machen (und nicht nur zu Steamguthaben).

Aber wer trägt die Verantwortung für dieses Schlamassel und was könnte dagegen getan werden? Houngoungagne sieht hier ein Versagen in allen Instanzen. Ganz vorne steht natürlich Valve als Betreiber des Spiels. Dazu kommen die ganzen illegalen Seiten, die wenig Interesse haben sich an Gesetze zu halten. Teams, Spieler und Content Creator sehen in erster Linie die Menge an Geld, die sie durch entsprechende Sponsorings verdienen. Die Moral spielt da wohl eine untergeordnete Rolle. Plattformen wie Twitch oder YouTube verbieten zwar Glücksspielwerbung, setzen ihre Nutzungsbedingungen aber offenbar nicht wirklich durch. Zu guter Letzt sind es aber auch wir Spieler, die diese Regelbrüche hinnehmen und stillschweigend akzeptieren.

CS:GO & Glücksspiel – Videoreport von Houngoungagne

An Journalisten und Medien scheint dieses Problem mitsamt seiner Ausmaße auch größtenteils vorbeizugehen. Aus diesem Grund hat sich Houngoungagne entschieden auf diese Kehrseite der CS:GO Community aufmerksam zu machen und sie zumindest ins Gespräch zu bringen.

Hier geht es zu den Videos auf YouTube:

Wir von CS-Scene.de können die Videos absolut empfehlen. Auch wenn das Problem an sich nicht neu ist, sind die Ausmaße und Auswirkungen doch schockierend. Houngoungagne hat jedenfalls das Richtige getan und sich nicht wie viele andere vom Geld verleiten lassen.