Mocha

Manche brauchen einfach ihren Kaffee, um gut durch den Tag zu kommen. Im Szenario von Mocha sind Terroristen so unzufrieden mit der Qualität ihres Kaffees, dass sie die Produktionsstätte in einer südamerikanischen Kolonialstadt angreifen. Was tr0nic und Bevster aus dieser kuriosen Idee gemacht haben, wurde eine der Überraschungs-Maps beim vergangenen MapCore Mapping Contest.

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Bunt statt schwarz

Wenn der Ladebildschirm verschwindet, fällt sofort das sehr helle Design und die freundliche Atmosphäre der Map auf. Das verursacht direkt gute Laune! Verantwortlich dafür sind viele selbstgemachte Texturen und Models, die den Look etablieren und über die ganze Map hinweg verbreiten. Man hat wirklich das Gefühl, sich im warmen Südamerika zu befinden.

Besonders auffällig sind die farbenfrohen Häuser und die Vegetation, die sich an Hauswänden und Mauern breit macht. Und es gibt herausstechende Bauwerke, allen voran die Brücke und der Turm beim Bombenplatz A. Das sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert und kann auch dem Gameplay förderlich sein.

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Verbesserungswürdig sind ein paar Feinheiten: Um die beim Bombenplatz B verstreuten Kaffeebohnen herum fehlt Dreck. Die scharfkantigen Trennlinien sind einfach merkwürdig und fallen sofort auf. Unrealistisch ist beispielsweise auch, dass die Lagerhalle innen keine Lampen besitzt. Im echten Leben würde da niemand reingehen wollen, wenn es draußen dunkel wäre. Wegen diesen kleinen Auffälligkeiten und seinem allgemein recht monotonen Look, ist der Bombenplatz B leider die grafische Schwachstelle von Mocha.

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Für weitere Kritik an der Optik müssen wir noch mehr ins Detail gehen. Allgemein sind einige Wandtexturen zu sauber. Dazu gesellen sich stellenweise zu starke Reflektionen sowie sichtbare Lightmap-Fehler. Manche anderen Texturen wirken an sich etwas komisch, z.B. die Steintextur der großen Brücke. Diese Kleinigkeiten summieren sich und führen dazu, dass die Map mancherorts eher künstlich statt realistisch aussieht.

Mocha ist handwerklich gut gemacht und die Optik gefällt mit ihrem einladenden Stil. Nur wer genau hinsieht, erkennt hier und da ein paar Unstimmigkeiten, die aber relativ schnell behoben werden könnten.

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Kalter Kaffee?

Mit seiner leichten Komplexität hebt sich das Layout von der üblichen Standardkost ab. Die Autoren haben an wichtigen Orten für Variation gesorgt, so dass sich die Map durchaus interessant spielt und keineswegs “kalter Kaffee” ist.

Paradebeispiel dafür ist der Bombenplatz A. Hier wurde die Brücke in den spielbaren Bereich integriert und bestimmt dadurch das Gameplay mit. Die Straße, das Gerüst und die Deckungen, auf die man auch draufspringen kann, bringen Höhenvariation ins Spiel. Dazu kommt die Abkürzung über einen Boost und hinter dem Spot gibt es einen zusätzlichen Abschnitt. Dadurch ergeben sich leicht variierende Eingänge zum Spot, die von den Angreifern genutzt werden können.

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Erwähnenswert ist auch der Bereich vor dem Bombenplatz A. Dieses Areal ist optimal für die Angreifer, weil sie dort recht gut geschützt sind und ihren Angriff vorbereiten können. Von dort aus können gezielt Granaten eingesetzt werden, um mögliche Verteidigungspositionen aus dem Spiel zu nehmen.

Die unkonventionelle Mitte ist ein weiteres Merkmal des Layouts. Statt gerade und offen ist diese nämlich ziemlich verwinkelt. Dort gibt es auch einen Boost und einen kleinen Seitengang, der in Kombination mit einer Rauchgranate von beiden Teams taktisch genutzt werden kann.

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Um schnell von einem Bombenplatz zum anderen zu verschieben, gibt es einen Verbindungsweg durch die Häuser. Dieser Gang ist entsprechend schmal und kann zu einer Todesfalle werden. Die Autoren haben hier ein sehr schönes “High risk, high reward”-Szenario geschaffen. Ansonsten bleiben natürlich die üblichen, etwas längeren Rotationswege.

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Neben diesen vielen positiven Aspekten, müssen wir zu guter Letzt nochmal auf den Bombenplatz B zu sprechen kommen. Dieser kann leider auch spielerisch nicht ganz überzeugen. Das ist zwar kein Beinbruch, aber im Vergleich zum Rest der Map fällt der Bombenplatz etwas aus der Reihe. Über den Haupteingang ist der Spot schwer einzunehmen, da man gut aufgestellten Gegnern einfach ins Kreuzfeuer läuft.

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Alternativ gibt es zwar noch die “Squeaky Door”, die muss man aber erstmal erreichen. Das geht nämlich nur über einen Boost in der Mitte oder über den Todesgang. Und dann hat man eben noch das alarmierende Geräusch der Türe zwischen sich und einem erfolgreichen Einnehmen des Spots stehen.

Fazit zu de_mocha

Zweifellos haben tr0nic und Bevster eine der großen Überraschungen beim MapCore Mapping Contest 2019 / 2020 abgeliefert. Mocha ist einfach eine Map, die man wegen ihrer großartigen Atmosphäre gerne startet.

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Auch wenn der Bombenplatz B eine kleine Schwachstelle ist, kann der Rest der Map das mehr als wettmachen. Einige gute Ideen der Autoren bereichern die Map und machen sie zu einem spielerischen Genuss.

Download: de_mocha im Steam Workshop