Distillery

Der Morgen ist gerade erst angebrochen und eine fiktive Brennerei in Edinburgh wird angegriffen. Es entbrennt ein Kampf in den noch verschlafenen Straßen, in die uns Distillery von atrocity und Jonny 5 verfrachtet. Wenn man jetzt noch weiß, das beispielsweise Erster an Ghost of Tsushima und Letzterer an Insurgency Sandstorm mitgewirkt hat, dann kann man diese Map wohl kaum ignorieren.

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Schnapsidee?

Die namensgebende Brennerei bildet einen der beiden Bombenplätze und ist somit nicht das alleinige Zentrum des Szenarios. Das Stadtbild, welches der Altstadt von Edinburgh nachempfunden ist, spielt logischerweise eine große Rolle.

Die mächtigen Gebäude mit ihrem Baustil aus vorherigen Zeitaltern und zahlreichen Stockwerken stechen sofort heraus. Die Häuserschluchten sind authentisch und ansprechend. Dazu kommen ungewohnte Lichtverhältnisse mit auffälligem Nebel, die das früh am Morgen angesiedelte Szenario aber sehr passend unterstreichen.

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Durch die gigantischen Häuser wird viel der theoretisch vorhandenen Umgebung verdeckt, so dass nicht oft in die Ferne geblickt werden kann. An den Stellen, wo das möglich ist, wurde aber sauber gearbeitet. Die außerhalb des Spielbereichs liegenden Areale tragen ihren Teil zur durchweg guten Optik bei.

Auch die Brennerei selbst wirkt keineswegs langweilig. Sie wurde schön kompakt gehalten, so dass keine absurden Ecken entstehen. Die Dachfenster sind ebenfalls ganz nett, wenn auch nichts wirklich ungewöhnliches. Bei der Gestaltung seiner Map holte sich atrocity Unterstützung von Jonny 5, der einige Models und Texturen beigesteuert hat. Diese sind sowohl innerhalb als auch außerhalb der Brennerei zu finden und sorgen für einen authentischen Look, der eine frühere Epoche der Geschichte Schottlands widerspiegelt.

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An der visuellen Umsetzung kann man aktuell noch kritisieren, dass einige scheinbar für die Spieler nutzbaren Bereiche unschön blockiert wurden. So gibt es nahe der Brennerei ein paar Fässer neben einem Gabelstapler, was absolut zum hochspringen einlädt. Aber nicht einmal auf die Fässer kann man springen. Auch auf der direkten Route der Angreifer zum Bombenplatz A können Granaten nicht über den großen Torbogen geworfen werden. Auf der längeren Route zu A ist das Werfen von Granaten über die Häuser aber möglich.

Alte Häuser, alte Schule

Interessanterweise ist Distillery nicht nur visuell eine Reise in die Vergangenheit – und das ist nicht negativ gemeint. Es handelt sich um eine Map der alten Schule, deren Layout ein gewisses Maß an Komplexität beinhaltet. Das macht sich in allen wichtigen Bereichen bemerkbar.

Angefangen beim Bombenplatz B. der sich in der namensgebenden Brennerei befindet. Durch die Kessel gibt es dort viel Deckung, viele Positionen und Winkel. Dazu kommt ein Weg zum Umlaufen der Gegner sowie ein höher gelegener Raum, in dem man auch über eine Sprungpassage gelangen kann. Das Resultat ist viel Spielraum.

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B-Lang ist mit einer AWP einfach zu decken. Als Ausgleich dafür können die Angreifer über die Mitte relativ einfach zu diesem Bombenplatz gelangen.

Die Mitte wird dadurch richtig interessant. Deckt sie ein CT von dem kleinen Balkon auf der oberen Etage, muss er unterschiedliche Winkel abzielen. Verantwortlich dafür ist unter anderem ein Vordach, auf das die Spieler hoch können. Die Verteidiger sind deshalb gut damit beraten in diesem Areal noch einen zweiten Spieler abzustellen.

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Auf Bombenplatz A sieht es ähnlich aus. Zwar kann die direkte Route ziemlich früh und einfach mit einer Rauchgranate blockiert werden, aber deshalb gibt es ja noch einen zweiten Zugang. Da sich auf dem Bombenplatz selbst viel Deckung befindet und sich dadurch viele Möglichkeiten und Winkel ergeben, sind auch hier mindestens zwei Verteidiger notwendig.

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Vielleicht kann hier und da noch etwas feingeschliffen werden, da es durchaus unfaire Positionen gibt, aber insgesamt sorgt die Komplexität der alten Schule für interessantes Gameplay.

Fazit zu de_distillery

Die frühen Morgenstunden im virtuellen Edinburgh ergeben eine ungewohnte Atmosphäre, die aber mit jeder Minute besser gefällt. Sowohl die Häuserschluchten als auch die Brennerei selbst sind gut gelungen. Ein durchweg professionell gestaltetes Werk.

Spielerisch ist Distillery komplexer als viele andere CS:GO Maps, da die Spieler einige Möglichkeiten haben sich horizontal und vertikal durch die Map zu bewegen. An die Tücken dieser Map muss man sich vielleicht erst gewöhnen, aber genau das macht sie auch so interessant.

Download: de_distillery im Steam Workshop