Mills

In CS:GO hat sich catfood einen Namen gemacht und einige der bekanntesten und markantesten Maps erstellt. Jetzt hat er seine erste Map für Counter-Strike 2 veröffentlicht und sie heißt… Mills!?

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Nach dem Tuscan Remake kommt catfood jetzt also mit “Mills” daher. Interessant.

Da war doch was

Den Elefanten im Raum müssen wir zuerst adressieren: Der Name Mills führt bei alten Hasen direkt zu Assoziationen mit Mill (oder auch “de_cpl_mill”), einer populären Map aus der Counter-Strike 1.6-Ära. Dazu kommt, dass catfoods letztes Werk für CS:GO das Tuscan Remake war. Und Tuscan ist bekanntlich eine abgewandelte Variante von Mill. Das jetzt für Counter-Strike 2 veröffentlichte Mills hat mit der Map von damals aber nichts zu tun. Tatsächlich hat sich catfood einfach nur den Namen geschnappt (und ein “s” drangehängt), was wohl in Ordnung geht, weil Mill schon in CS:GO und der über die Jahre gewandelten Community keine wirkliche Bedeutung mehr hatte.

Trotzdem lässt sich die Namenswahl in Frage stellen. Mills spielt in einem kleinen Städtchen in den Niederlanden mit friedvoller Atmosphäre. Mühlen sind aber nur in der Skybox zu finden, nicht im Spielbereich. Eine Integration ins Layout (wie z.B. bei Thera) hätte den Namen gerechtfertig. So erscheint er aber etwas willkürlich gewählt und die Map hätte auch einfach anders heißen können.

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Gefunden! Da ist eine namensgebende Mühle… in der Skybox.

Unabhängig davon ist die Szenerie aber wunderschön. Nur für uns Mitteleuropäer vielleicht nicht ungewöhnlich genug, um echte Begeisterung auszulösen. Bei Menschen aus anderen Regionen dieser Welt kann das natürlich anders aussehen. Die Map ist voll von Backsteinhäusern, die zwar realistisch und detailreich gestaltet sind, aber eben alle sehr ähnlich aussehen.

Für die Texturen nutzt catfood die modernen Rendertechniken der Source 2 Engine aus, wodurch vor allem das Mauerwerk, aber beispielsweise auch die Holzfassaden und Dächer richtig dreidimensional aussehen. Gerade bei den Holzfassaden setzt catfood dann auch deutliche Farbakzente, damit der Look nicht monoton ist.

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In diesem wunderschönen Städtchen würde es sich leben lassen.

Wie zu erwarten war, strotzt die Map nur so vor Details. Jedes Areal ist eine Augenweide. Schilder, Bänke, Kisten, Mülltonnen, Boote, diverse andere maritime Gegenstände und viele weitere Objekte zieren die Gassen und kleinen Hafenareale des Städtchens. Und wer genau hinsieht, findet auch das ein oder andere Easteregg, wie z.B. die Aufkleber auf dem Kühlschrank in der Bar.

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Wo starten die CTs? Genau, in der Bar.

Die optische Umsetzung des Themas ist catfood also wieder einmal perfekt gelungen. Das was dargestellt werden soll ist durchweg glaubhaft und der Detailgrad ist bemerkenswert. Es gibt nichts, was das Gesamtbild stört. Nur für die Ohren gibt es nichts.

Wo ist das “catfood” in Mills?

In Bezug auf das Layout gibt es sowohl positiv als auch negativ nicht allzu viel zu sagen. Man kann vielleicht über den Sinn oder Unsinn des Sniper Nests auf der B-Route diskutieren. Insgesamt wählte catfood für dieses Projekt aber einen sicheren Weg ohne Risiken.

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Alles durchdacht, aber nichts Spektakuläres: Mills will nicht revolutionär sein.

Nur die doppelte Mitte sticht etwas heraus und eröffnet den Angreifern bei geschicktem Einsatz von Rauchgranaten viele Optionen. Wenn die Verteidigung in der Mitte fällt, dann können die Angreifer die Spieler auf den Bombenplätzen heftig bedrängen und ihnen je nach Positionierung sogar in den Rücken fallen. Dadurch ist Mills ein Stück weit interessant und nicht ganz so langweilig wie die ein oder andere Map aus dem offiziellen Map Pool von Counter-Strike 2.

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Die Mitte muss gut verteidigt werden, sonst haben die Angreifer leichtes Spiel.

Ansonsten ist das Layout aber sehr flach und hat keine besonderen Orte oder gar Überschneidungen der Wege, wie etwa eine Brücke, die man unterqueren kann. Das ist etwas untypisch für catfood, da er mit seinen früheren Maps wie z.B. Shipped, Reef, Tulip oder Log eher für ausgefallenere Ideen stand. Wenn es darum geht eine Standard-5vs5-Karte zu sein, dann hat Mills die volle Punktzahl.

Auch die Bombenplätze sind gut designed, so hat beispielsweise der B-Spot einen tiefer gelegenen Bereich, der schwieriger einzusehen ist und auch bei A hat man Möglichkeiten einem gegnerischen Spieler aus dem Weg zu gehen. Es ist alles solide und es gibt nicht wirklich etwas zu kritisieren. Aber es fehlt eben ein Alleinstellungsmerkmal.

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Im unteren Areal kann man sich gut verstecken. Aber nicht ins Wasser fallen!

Fazit zu Mills

Im Vergleich zu anderen Maps von catfood ist Mills sehr zahm. Sie erfüllt ihren Zweck als Wettkampfkarte und die Optik ist herausragend. Es fehlt aber eine spielerische oder visuelle Note, die im Gedächtnis bleibt. Trotz des Identitätsmankos ist Mills natürlich eine Custom Map auf allerhöchstem Niveau.

Download: Mills im Steam Workshop