Mit Ivory von Quadratic und Quoting mischte sich eine Geiselbefreiungskarte unter die Top 10 beim Exotic Places Mapping Contest von MapCore. Sie dreht sich rund um eine Geiselnahme in einer großen Jagdhütte. Klingt erstmal interessant, doch wie schlägt sich die Idee und ihre Umsetzung im Vergleich zur Konkurrenz?
Treffen sich zwei Jäger…
Wir werden entführt zu einer Jagdhütte in einem Dschungel in Südafrika. Außerdem spielt sich das Szenario bei Nacht ab, wobei die gelungene Beleuchtung und der helle Mondschein eine spannende Atmosphäre erzeugen.
Doch leider kann die Optik insgesamt nicht wirklich überzeugen. Die Außenbereiche werden dominiert von monotonen Felswänden. Die vielen Displacements fallen mit ihrem groben Detailgrad auf. Zwar gibt es auch Mauern und diverse Models, die Dominanz der immer gleichen Felswände können diese aber nicht verschleiern. Die Dschungelumgebung an sich ist nicht schlecht, aber eben relativ einfach umgesetzt.
Wirklich exotische Ecken hat Ivory nicht. Innerhalb der Gebäude fallen die eigenen Skins für die Geiseln sowie ein paar an den Wänden befestigte Tierköpfe positiv auf. Ansonsten wurde viel von anderen Maps übernommen und zusammengemischt. Das ist völlig legitim, aber es erweckt eben nicht den Eindruck sich in einer neuen, exotischen Umgebung zu befinden.
Die Autoren waren hier zu zurückhaltend und hätten das Szenario ruhig etwas verrückter auslegen können. Die Innenräume könnten z.B. mit Stoßzähnen oder ausgestopften Tieren vollgepackt sein. Ein übertriebener Safari-Abenteuer-Stil wie aus einem Film oder einem Vergnügungspark wäre denkbar. Das wäre vielleicht unrealistisch, aber die Optik hätte davon profitiert.
Am Rande müssen wir noch erwähnen, dass hier und da aufploppende Decals und Texturflimmern, z.B. weil zwei Models ineinander platziert wurden, zu erkennen sind.
Ich bin eine Geisel, holt mich hier raus!
Ein Blick auf die Übersichtskarte zeigt die wohl größte Auffälligkeit von Ivory: Das Layout besteht aus vielen langen Korridoren. Ist das direkt schlecht? Für ein Geiselszenario nicht unbedingt.
Schließlich spielen sich offizielle Maps in diesem Modus auch hautpsächlich so, dass die Terroristen einfach warten bis die CTs einfallen. Durch die langen Korridore haben die CTs auf dieser Map jedenfalls gute Karten sich anzuschleichen und von mehreren Seiten aus anzugreifen.
Gedanken über das Gameplay haben sich die Autoren offensichtlich gemacht. So gibt es beispielsweise “One Way Drops” und für einen Eingang zu einem Geiselraum muss zwingend ein Fenster zerstört werden. Und dann wäre da noch der sehr lange Weg, der vom CT Spawn aus über die linke Seite läuft. Gut geeignet für eine Flanke, aber als Fluchtweg mit Geisel kaum brauchbar.
Schade ist nur, dass die Map in den wichtigen Bereichen rund um die zwei Geiseln zu komprimiert ist. Das fällt dann doch etwas negativ auf, da auf engem Raum sehr viele Zugänge abgedeckt werden müssen. Und ein paar unsichtbare Wände vor scheinbar erreichbaren Arealen machen sich beim Erkunden bemerkbar.
Fazit zu cs_ivory
Grafisch ist Ivory ihrer Top 10-Konkurrenz aus dem Mapping Contest weit unterlegen. Es fehlt einfach an Details und ausgefallenen Ideen. Wer darüber hinwegsehen kann und einfach etwas Spaß im Geiselbefreiungsmodus haben möchte, sollte aber dennoch einen Blick riskieren.
Download: cs_ivory im Steam Workshop