Swamp

Ein Sumpf passt wahrscheinlich in jedes erdenkliche Fantasy-RPG rein. Aber als Map in einen kompetitiven Taktik-Shooter!? Da ist das schon ein eher außergewöhnliches Setting. Doch morozov war von dieser Idee überzeugt und hat sich erneut zusammen mit BubkeZ an die Arbeit gemacht.

de_swamp cs go

Ein Sumpf kann so schön sein!

In der realen Welt gilt ein Sumpf normalerweise als eintönig und hässlich. Gut, dass Videospiele trotz realistischem Setting immer etwas Spielraum haben. Und dieser wurde bei Swamp voll ausgereizt.

Eine alte Sägemühle ist das Relikt einer einst schimmernden Holzindustrie. Doch die Natur hat sich ihr Eigentum zurückgeholt. Der Sumpf wird nun von Alligatoren beheimatet und ist dadurch ein Gefahrengebiet geworden, das sich eine Gruppe von Terroristen zunutze machen wollte.

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Es sieht in der Tat so aus, als hätte sich die Natur etwas zurückgeholt. Der Look und die Atmosphäre entfalten sich sofort. Und es gibt keine Ecke, in der die Immersion gebrochen wird. Man hat stets das Gefühl, sich mitten in einem großen Sumpfgebiet zu befinden.

Dabei ist ein Sumpf wahrscheinlich eines der schwersten Themen, die man sich für eine CS:GO Map heraussuchen kann. Die alte Sägemühle ist hier der zentrale Faktor, der das Thema auflockert und die Tür für visuelle Variation öffnet. Inspirieren ließ sich morozov von Sumpfgebieten im US-Bundesstaat Louisiana, wo tatsächlich manch alte Industriegebäude unter Wasser stehen.

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Obwohl Ziegelsteine, altes Holz, viel Vegetation und Moos an Böden und Wänden den Look dominieren, wirkt die Map keineswegs eintönig. Farbige Zäune, Kisten und Fässer, Rohrsysteme und große Tanks sowie diverse andere Objekte bringen gerade so genug Abwechslung ins Spiel.

Tatsächlich gibt es viele kleine Details, die das Szenario ausmachen und seine Geschichte erzählen. Das macht die Optik besonders gut. Irgendwie hat morozov ein Händchen dafür ungewöhnliche Themen detailreich zu gestalten.

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Visuell kann man der Map höchstens vorwerfen, dass sie trotz einiger Optimierungen relativ hohe Anforderungen stellt. Auf schwächeren PCs kann das ein Problem sein. Und es gibt ein paar Stellen, an denen manche Spielermodelle schwer zu erkennen sind. Aber dafür bekommt man eine für CS:GO bombastische Grafik geboten.

Aber niemand mag den Sumpf!?

Eigentlich sollte Swamp ein ganz besonderes Gameplayelement haben: Das Sumpfwasser sollte die Spieler deutlich verlangsamen. Die zum Mapcore Contest eingereichte Version hatte dieses Feature auch, aber offenbar traf es auf zu viel Abneigung der Spieler.

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Nach dem Contest und im Hinblick auf eine mögliche Aufnahme ins Spiel entschieden sich morozov und BubkeZ dann das Feature komplett zu streichen und das Layout entsprechend umzubauen. Die “Swamp 2.0” genannte Version hat spielerisch einiges verändert. Durch das große Update ist die Map auf jeden Fall massentauglicher geworden.

Das Layout sieht weniger wie ein Irrgarten aus als vorher. Nur die unkonventionelle Mitte sticht heraus und bildet gleichzeitig den spielerischen Angelpunkt. Dort führt eine Treppe auf die obere Etage (die auch noch über zwei andere Wege erreichbar ist). Von dort aus kann entweder über zwei Fenster der B-Spot überblickt oder auf einem kleinen Vordach Richtung A-Spot geschaut werden.

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Die Mitte sollte also von den Verteidigern beherrscht und deswegen am besten immer von zwei Personen gedeckt werden. Das gleiche gilt für den Bombenplatz A, da die Angreifer über A-Kurz sehr schnell attackieren können. Auf Bombenplatz B sieht es da etwas anders aus. Der dortige Zugang ist ziemlich eng und dadurch vor allem mit Hilfe von Granaten relativ leicht zu halten. Es wird nur kritisch, wenn die Verteidigung in der Mitte fällt.

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Sich mit der Map auseinanderzusetzen kann sich lohnen. So lernt man beispielsweise die nicht sofort erkenntlichen zusätzlichen Wege auf die obere Etage kennen. Von den Bombenplätzen aus geht es entweder über eine Leiter oder über eine Sprungpassage nach oben. Zusätzlich gibt es beispielsweise noch eine Boost-Möglichkeit auf dem Laufsteg eines Gerüsts auf der T-Seite, wodurch Teile des A-Spots einsehbar sind.

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Insgesamt funktioniert das vereinfachte Layout mit seiner unkonventionellen Mitte ziemlich gut. Das Gameplay is schön fordernd und macht Spaß.

Fazit zu de_swamp

Schon mit Waterfall hat morozov bewiesen, dass er ungewöhnliche Szenarien sehr detailliert gestalten kann. Bei Swamp hat er das auf die Spitze getrieben.

DIe Map schaffte es aber nicht unter den begehrten Top 4 beim Mapcore Mapping Contest 2019 / 2020 zu landen. Kurz darauf hat sie ihr einst auszeichnendes Feature (das verlangsamende Sumpfwasser) verloren und ist damit etwas generischer geworden. Swamp spielt sich aber keineswegs langweilig. Vor allem die Mitte mit ihrer zweiten Ebene, die zu erhöhten Positionen bei beiden Bombenplätzen führt, macht sich bemerkbar.

Zweifellos haben morozov und BubkeZ einen Map-Titan erschaffen, der mit ein paar wenigen anderen Maps in einer eigenen Liga spielt.

Download: de_swamp im Steam Workshop